Wiederverwenden statt neu bauen – temporäre Schulräume für Seedorf

Die Kreisschule Seedorf steht vor einer umfassenden Sanierung ihrer bestehenden Anlage. Während dieser Bauphase braucht es Platz für den Unterricht – aber ohne zusätzliche Belastung für Umwelt und Ressourcen. Gemeinsam mit der Gemeinde und dem Kreisschulrat haben wir eine nachhaltige Lösung entwickelt: ein temporäres Schulprovisorium auf dem Areal Turmmatt, das vollständig aus bestehenden Modulen aus Zermatt wiederverwendet wird.
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Ein zweites Leben für ein ganzes Schulhaus
Anstatt eine neue Anlage zu produzieren, erhält eine bestehende, voll funktionsfähige Provisoriums-Anlage aus Zermatt ein zweites Leben in Seedorf. Diese Wiederverwendung – ganz im Sinne des ReUse-Prinzips – spart nicht nur wertvolle Rohstoffe und Energie, sondern zeigt exemplarisch, wie ressourcenschonendes Bauen konkret funktioniert. Durch die Wiederverwertung bestehender Module können erhebliche Mengen an Material und grauer Energie eingespart werden.
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Funktional, effizient und rasch realisierbar
Das Provisorium besteht aus 80 Containermodulen in zweigeschossiger Bauweise. Mit einer Fläche von knapp 600 Quadratmetern bietet es moderne, helle Unterrichtsräume, die barrierefrei zugänglich sind. Strom, Wasser, Abwasser und Heizung werden an die bestehenden Werkleitungen angeschlossen. Die Bauzeit beträgt lediglich rund 6 bis 7 Wochen – ein entscheidender Vorteil für den laufenden Schulbetrieb.
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Temporär, aber durchdacht
Nach rund 19 Monaten Nutzung wird die Anlage vollständig zurückgebaut, und das Areal kehrt in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Damit bleibt der Eingriff in die Umgebung minimal: Abgesehen von zwei Baumfällungen und den Fundamenten werden keine bleibenden Spuren hinterlassen.
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Ein Beitrag zu einer zirkulären Baukultur
Das Projekt in Seedorf zeigt, wie temporäre Bauten und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Durch den gezielten Einsatz bestehender Ressourcen und die Planung einer reversiblen Nutzung tragen solche Lösungen wesentlich zu einer zukunftsfähigen, zirkulären Baukultur bei – auch im Bildungswesen.
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